«We know the original relation of the theater and the cult of the Dead: the first actors separated themselves from the community by playing the role of the Dead: to make oneself up was to designate oneself as a body simultaneously living and dead: the whitened bust of the totemic theater, the man with the painted face in the Chinese theater, the rice-paste makeup of the Indian Katha-Kali, the Japanese No mask ... Now it is this same relation which I find in the Photograph; however lifelike we strive to make it (and this frenzy to be lifelike can only be our mythic denial of an apprehension of death), Photography is a kind of primitive theater, a kind of Tableau Vivant, a figuration of the motionless and made-up face beneath which we see the dead.»

«Die ursprüngliche Beziehung zwischen Theater und Totenkult ist bekannt: die ersten Schauspieler sonderten sich von der Gemeinschaft ab, indem sie die Rolle der Toten spielten: sich schminken bedeutete, sich als einen zugleich lebenden und toten Körper zu kennzeichnen: der weiß bemalte Oberkörper im totemistischen Theater, der Mann mit dem bemalten Gesicht im chinesischen Theater, die Schminke aus Reispaste im indischen Katha Kali, die Maske des japanischen No. Die gleiche Beziehung finde ich nun in der Photographie wieder, auch wenn man sich bemüht, in ihr etwas Lebendiges zu sehen (und diese Verbissenheit, mit der man Lebensnähe, herzustellen sucht, kann nur die mythische Verleugnung eines Unbehagens gegenüber dem Tod sein), so ist die Photographie doch eine Art urtümlichen Theaters, eine Art von Lebendem Bild: die bildliche Darstellung des reglosen, geschminkten Gesichtes, in der wir die Toten sehen.»

Roland Barthes

Dieses Bild von meinen Freund Andreas Hutzel, backstage von «Jakob und seine Brüder» hängt im Londoner Globe. Patrick Spottiswood hatte in der Aufnahme Das Schauspiel an sich entdeckt.

I like to shoot a play like something evolving on the streets. A play can become very real that way, and as usual I'd like to get as close as possible, dancing on stage with Ophelia or drumming along with Oskar Matzerath. Or rowing with Ahab to finally meet Moby Dick… 

Ich fotografiere Inszenierungen gerne wie aktuelle Ereignisse. Möglichst dicht am Geschehen, mit mehreren Kameras um keine entscheidende Situation zu verpassen. Entweder arbeite ich aus der ersten Reihe am Bühnenrand (bei Lear hätte mich beinahe mal ein davongerollter Schrankkoffer erwischt), oder mit Regisseuren und Schauspielern die mich besser kennen machmal auch auf der Bühne.